Mit Evil Inside bringt das spanische Entwicklerstudio JanduSoft ein psychologisches Horror-Erlebnis, das stark an P.T. erinnert – den legendären Playable Teaser von Silent Hills. In einem düsteren Korridor gefangen, begibst du dich als junger Mann auf eine surreale Reise durch Schuld, Trauer und Angst. Der Fokus liegt auf Atmosphäre, Erkundung und nervenaufreibender Ungewissheit.
Eine verstörte Seele
Du schlüpfst in die Rolle von Mark, einem Jugendlichen, dessen Mutter ermordet und dessen Vater verhaftet wurde. Allein im Familienhaus sucht er mit Hilfe eines spirituellen Rituals nach Antworten. Doch was folgt, ist kein Trost – sondern ein Abstieg in eine albtraumhafte Realität. Das Haus verändert sich, die Umgebung verzerrt sich, Erscheinungen tauchen auf. Mit jedem Gang durch den immer gleichen Flur enthüllt sich ein weiteres Fragment der Wahrheit – oder des Wahnsinns.
Gameplay mit Fokus auf Atmosphäre
Evil Inside ist ein Walking-Simulator mit Puzzle-Elementen. Du bewegst dich durch ein sich ständig wandelndes Haus, löst kleinere Aufgaben und beobachtest paranormale Ereignisse. Gegner gibt es nicht, doch die Angst kommt schleichend – durch Geräusche, Lichtwechsel, verstörende Visionen. Die Umgebung reagiert subtil auf dein Verhalten, was die Illusion eines lebendigen Spuks verstärkt. Spielerisch bleibt es simpel, aber die dichte Atmosphäre und das minimalistische Design ziehen dich in ihren Bann.
Technik und Präsentation
Grafisch setzt Evil Inside auf fotorealistische Umgebungen mit starkem Licht- und Schattenspiel. Das Haus wirkt glaubhaft bewohnt und zugleich bedrohlich leer. Der Soundtrack besteht aus düsteren Klangflächen und plötzlichen Schockeffekten, die gezielt eingesetzt werden. Die Geräuschkulisse – knarrende Dielen, flüsternde Stimmen, flackerndes Licht – ist das eigentliche Herzstück der Horrorinszenierung. Die Synchronisation ist zurückhaltend, aber stimmig. Leider bleibt die Spieldauer mit etwa 30–45 Minuten recht kurz.
Fazit: Kurz, intensiv, verstörend
Evil Inside bietet ein intensives, wenn auch kurzes Horror-Erlebnis im Stil von P.T.. Die Story ist bewusst kryptisch gehalten, lässt viel Raum für Interpretation und lebt von der Atmosphäre. Wer interaktiven Horror mit langsamem Aufbau, subtilen Schockmomenten und einer dichten Geräuschkulisse liebt, wird hier fündig. Spieler, die Action, Rätselvielfalt oder lange Spielzeit erwarten, könnten enttäuscht werden. Für Fans psychologischen Horrors ist Evil Inside aber ein lohnender Ausflug in die dunklen Ecken der menschlichen Psyche.
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