Bei dem Gedicht Verlockender Duft handelt es sich um ein Vampirgedicht. Ein verlockender Duft zieht den Vampir in die Straßen, auf der Suche nach seinem Ursprung.
Verlockender Duft
Sie ging aus dem sicheren Haus,
Schritt in die kühle Nacht hinaus.
Er verließ die nächtliche Gruft,
Da roch er ihren verlockenden Duft.
Durst trieb den Krieger sonst in die Stadt,
Jeden Abend trank er sich satt.
Ihr Duft traf ihn, wie ein brutaler Schlag,
Verführung, Erotik dieser versprach.
Er folgte ihr heimlich ins traute Heim,
Wo sie sich stets schloss schützend ein.
Die Gegend war unsicher in der Nacht,
Heut hat sie die größte Gefahr gebracht.
Er öffnete das Schloss und trat ein,
Entsetzt wich sie zurück und wollte schreien.
Seine Augen hielten sie mit Blicken gebannt,
Am liebsten wäre sie weggerannt.
Etwas hielt sie jedoch gefangen,
Sie fühlte sich, wie in eisernen Zangen!
Er trat ganz nah an sie heran,
Er roch so gut, der fremde Mann.
Seine Augen, in einem betörenden Blau,
Seine Stimme, sie klang so rau.
Müdigkeit umfing ihren Leib:
»Ich werde dein Mann und du mein Weib.«
Seine kraftvollen Arme fingen sie auf,
Alle Instinkte schrien ihr zu: Lauf!
Flucht? Nein, daran war nicht mehr zu denken,
Sie sah, wie sich seine Lippen senkten.
Er bog ihren Kopf sanft zurück,
Ihr Lebenssaft verhieß Zukunft und Glück.
Ihr Blut war sein köstlichster roter Wein,
Sie schlief in seinen Armen ein.
Die neue Nacht, sie brach heran,
Sie ging auf die Jagd, mit ihrem Mann.
Originally posted 2022-05-19 15:52:00.