Unerlaubte Blicke
Eine Nymphe, das schönste Geschöpf vom Teich
Bläulich schlanker Gestalt, an Schönheit reich,
ging ihre Schwester im Flusse besuchen,
Mit ihrem schmackhaftesten Wasserkuchen.
Während ihr Reich,
war ein kleiner Teich,
Der perfekte Ort für den Nymphenball,
Schützte ihr Schwesterlein einen Wasserfall.
So nutzte die Nymphe bei ihrem Besuche,
Gerne den Wasserfall als Dusche.
Doch einst, sie hatte es nicht gesehen,
Als sie dabei war zum Flusse zu gehen’,
Wurde von einem Menschen sie erblickt,
Der von ihrem Anblick war verzückt.
Tag für Tag schlich er sich hinter einen Baum,
Wo er heimlich konnte schauen.
Geheim blieb das Ganze nicht,
Er wurde beobachtet von einem Gesicht.
In jenem Baume, Betrachter vom Bade,
Wohnte eine männliche Dryade.
In des Naturwesens Brust,
Pflanzten sich Eifersucht und Frust.
So rief er dann,
seines Gottes Namen an.
„Oh Dionysos! Deine liebste Nymphe hold!
Deine Geliebte, die du gewollt,
Wird betrachtet vom Menschenkind,
Mach ihn zur Strafe dafür blind!
Wenn du nicht schützt diesen Ort,
So ist auch sie bald von hier fort,
Wie jene Gewässer in den Städten,
Die nie ihr blau verloren hätten,
Wenn die Menschen nicht wären, wie sie sind,
Ein dummes ungestümes Kind.
Nachdem der Gotte dies vernommen,
Die Glut der Wut ihn eingenommen,
„Meine Augenweide, mein geliebter Stern,
die Menschen halt ich von dir Fern.
Ich gebe dem Manne, was er begehrt
selbst wenn er noch so sehr sich wehrt.“
„Mein Untertan wirst du jetzt sein
drum pflanz dich in den Boden ein.
Arme und Beine lassen dich wanken
drum wachsen sie zu langen Ranken.“
Des Mannes Schreie hallten durch den Wald,
ihm wird grauselig und kalt.
Der Baum schien ihm das einzig Warme,
Drum schlang er um ihn, seine Arme.
„Auf den Wasserfall wirst du schauen können
diese Gunst wird’ ich dir gönnen.“
Gnade hat Dionysos nie gegeben,
der Mann rankt um den Baum als Weinreben.
Originally posted 2022-07-12 19:21:00.