In der aktuellen Folge von „ZDF Magazin Royale“ stellt Jan Böhmermann die unpolitische Fassade der Gaming-Community infrage. Während Gaming oft als Rückzugsort wahrgenommen wird, verdeutlicht Böhmermann, dass die Szene von Rassismus, Sexismus und rechtsextremen Tendenzen geprägt ist. Die Plattformen Twitch und Steam werden als Orte bezeichnet, an denen politische Auseinandersetzungen oft übersehen werden. Besonders im Fokus steht der Streit zwischen Shurjoka und KuchenTV, der zu massiven Hasskommentaren gegen die Streamerin führte.
Politische Strukturen in der Gaming-Welt
Böhmermann betont, dass gesellschaftliche Probleme auch vor den virtuellen Welten nicht Halt machen. Plattformen wie Steam und Twitch werden zunehmend als politischer Schauplatz genutzt, auf dem sich rechtsextreme Gruppierungen organisieren und ihre Ideologien verbreiten. Die Anonymität und Reichweite dieser Plattformen bieten Extremisten ein sicheres Umfeld, um unbemerkt Einfluss zu gewinnen.
Der Comedian Jan Böhmermann verweist dabei auf den Vorfall von GamerGate 2014, in dem Verleumdungen gegen die Spieleentwicklerin Zoe Quinn zu einer Massenhetze führten. Auch im „deutschen GamerGate“ werden diese Mechanismen sichtbar: Der Boykottaufruf von Shurjoka gegen das Spiel „Hogwarts Legacy“, aufgrund der transfeindlichen Aussagen von J.K. Rowling, führte zu einer monatelangen Mobbingkampagne. KuchenTV und seine Unterstützer griffen Shurjoka dabei in Videos und sozialen Netzwerken scharf an.
Fehlende Moderation als Problem
Ein zentrales Problem ist laut Jan Böhmermann die unzureichende Moderation auf Plattformen wie Steam, wo rechtsextreme Inhalte verbreitet werden und die Kontrolle aufgrund mangelnder Moderatoren weitestgehend fehlt. Böhmermann prangert an, dass Steam nur eine kleine Gruppe von Moderatoren beschäftigt, um den riesigen Datenverkehr zu überwachen. Dadurch entsteht ein Raum, in dem extremistisches Gedankengut ungehindert wachsen kann.
Rassismus und Sexismus: Keine Ausnahme, sondern die Regel
Rassistische und sexistische Äußerungen sind für viele Spielerinnen und Spieler in der Gaming-Welt Alltag. Diese Strukturen verstärken sich in den toxischen Umgebungen von Multiplayer-Spielen, wo sich durch die Anonymität der Spieler Hetze und Hass ungehindert verbreiten können. Besonders problematisch sind Foren und Gruppen, in denen über Frauen und marginalisierte Gruppen herablassend gesprochen wird.
Fazit zum Thema von Jan Böhmermann
Jan Böhmermanns Beitrag im ZDF Magazin Royale macht deutlich, dass die Gaming-Community keineswegs unpolitisch ist, sondern tief in gesellschaftliche Konflikte verwickelt ist. Die weit verbreitete Annahme, dass Gaming eine neutrale „Wohlfühloase“ sei, wird klar widerlegt. Böhmermann ruft die Community auf, sich aktiv gegen Extremismus und Hass in ihren Reihen zu wehren. Spieler, Entwickler und Plattformbetreiber müssen Verantwortung übernehmen, um die Gaming-Welt zu einem respektvolleren und inklusiveren Ort zu machen.
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