Die Prinzessin im Zwielicht ist ein kleines lyrisches Märchen.
Die Prinzessin im Zwielicht
Am Firmament, ein Stern geht auf,
Zieht ein großes Schloss herauf,
Das Verborgen zwischen Tag und Nacht,
Wird von Wesen schwer bewacht,
Die wir nur kennen aus Geschichten,
Welche die Menschen gerne dichten!
In seinem Innern verborgen,
Ganz ohne Sorgen,
Lebt eine holde Maid,
Die nie ging sehr weit,
Von dem Schlosse fort,
Zu einem andern Ort.
Sie ist in ihrer schönsten Gestalt,
In eines Drachen Gewalt.
Sodass die Prinzessin nie einen Menschen gesehen,
Mit dem sie konnte gehen.
Gelesen hat sie von der Liebe,
Vom Herzensdiebe.
So sehnt sie sich in Einsamkeit,
Nach einem Leben zu zweit.
Ein Prinz hatte von ihr gehört und gelesen,
Ist auf dem Weg zu ihr gewesen.
Die Monster selbst hat er erschlagen,
Die sich in seine Wege wagen.
Ohne Furcht er kämpft mit dem Schwert!
Dies holde Weib ist sein Leben wert.
So kommt er durch Dämonenreihen,
Die Prinzessin zu befreien.
Zuletzt steht er vor dem Drachen,
Dem die Geschichten Ehren machen.
Die Flügel gespannt, in den Augen die Glut,
War er so groß wie ein Fingerhut.
Was war in den Geschichten geschehen?
Was hatten die Erzähler gesehen?
Wenn sie in Dunkelheit bei Flammenschein
Kamen die Prinzessin zu befreien,
Erblickten sie des Schattens Riesengestalt,
Der kam daher mit Gewalt.
Die Angst vor unvorstellbaren Schmerzen,
Erfasste ihre Herzen,
Sodass sie ergriffen mit Wucht,
Und Schnelligkeit die Flucht.
Wenn der Ruf ist in Gefahr,
Erfindet Mann sogar,
Armeen, die er besiegt,
Damit er die schönsten Frauen kriegt.
Der Prinz ward der Prinzessin Mann,
Und regierte das Königreich sehr lang,
Weise und voll frohgemut,
Mit einem Wächter so groß wie ein Fingerhut.
Originally posted 2022-05-17 11:04:00.