Nach dem Cliffhanger-Ende von Moss ist die Rückkehr in Moss‘ Märchenwelt mit Moss 2 ein wunderbares und lang erwartetes Vergnügen. Wer würde nicht gerne einer liebenswerten Maus in VR zur Seite stehen und ihr dabei helfen, furchterregende Bosse zu besiegen und Plattform-Herausforderungen zu meistern, um die Welt zu retten? Moss: Book 2 verschwendet keine Zeit, beginnt kurz nach dem Ende des ersten Spiels und baut dann auf vielem auf, was es so unvergesslich gemacht hat, auch wenn die alternde PSVR-Technik, auf die es derzeit beschränkt ist, nicht ganz mithalten kann.
Das Märchen von Moss 2
Am besten spielst du Moss zuerst oder noch einmal, bevor du mit Buch 2 beginnst. Buch 2 schafft es, eine willkommene Fortsetzung für Neueinsteiger zu sein. Moss 2 wird wie ein Märchen erzählt, und du steuerst sowohl eine Maus namens Quill als auch den menschengroßen Reader, der erneut durch ihre Geschichte blättert. Dieses Mal wird sie von einem geflügelten Tyrannen namens Tylan gejagt. Wie schon zuvor ist dies nicht unbedingt die stärkste Geschichte, aber Moss 2 ist eine Fortsetzung, die zumindest andere Aspekte wie den Aufbau der Welt verbessert. Du erfährst mehr über die Aschernacht, das Ereignis, bei dem arkane Kräfte Quills Königreich zu Fall brachten, und es gibt eine interessante, aber unterentwickelte Besetzung, die seelische Narben von dieser Tragödie trägt. Buch 2 fasziniert mit seinen späten Enthüllungen und macht einmal mehr Lust auf mehr. Entwickler Polyarc hat offensichtlich auf die Kritik der Vorgänger gehört, so dass das Spiel dieses Mal wenigstens nicht mit einem totalen Cliffhanger endet, aber es ist definitiv noch Platz für eine Fortsetzung.
Finde die Glasscherben
Quills Ziel ist es, die Glasscherben zu finden, die sie braucht, um Tylan aufzuhalten. Sie hüpft in Moss 2 durch eine Schlossruine, einen Wintergarten, arktische Berge, eine Stahlgießerei und vieles mehr. Natürlich ist es nie ganz so einfach. Du wirst häufig von arkanen Dienern unterbrochen, die sich dir in den Weg stellen und die Quill und der Leser in oft langwierigen Kampfsequenzen besiegen müssen. Buch 2 erweitert die bisherige Liste der mechanischen Käfer um neue Feinde, wie eine gepanzerte Panzervariante, die nur mit einer speziellen Waffe geknackt werden kann. Außerdem gibt es eine unglückliche Kreatur, die als Ripper bekannt ist und die der Leser direkt wie einen Flipper schleudern kann.
Die Kämpfe
Die Kämpfe in Moss 2 werden jedem, der das Original gespielt hat, vertraut vorkommen, aber Polyarc hat Buch 2 um einige neue Optionen erweitert. Bisher hatte Quill nur ein Schwert, aber zu dieser zurückkehrenden Waffe gesellen sich zwei neue: ein Hammer und ein Chakram. Der Hammer trifft hart, ist aber langsam und unhandlich wie viele schwere Waffen in anderen Spielen. Das Chakram ist eine schnelle und leichte Waffe, die sich besser dafür eignet, schwächere Gegner in großer Zahl auszuschalten. Ihr Schwert liegt irgendwo dazwischen. Abgesehen von gepanzerten Granaten und bestimmten Endgegnern ist es im Kampf normalerweise nicht notwendig, die eine oder andere Waffe zu benutzen, was eine willkommene Flexibilität bietet, die verschiedenen Kampfstilen gerecht wird.
Neue Waffen
Neue Waffen bieten in Moss 2 eine willkommene Flexibilität für deinen Kampfstil. Polyarc hat die Waffenfähigkeiten auch in das Platforming integriert und Quill auf alternative Weise zusätzliche Kräfte verliehen. Wenn du die Angriffstaste gedrückt hältst, wird die aktuell ausgerüstete Waffe aufgeladen, und wenn du deinen Controller bewegst, um sie zu berühren, kannst du ihre Spezialfähigkeit als Leser aktivieren. Mit dem Schwert kann Quill zum Beispiel über Lücken springen, die sie mit einem normalen Sprung nie überwinden würde, und dabei Feinde auf ihrem Weg zerschneiden. Das Chakram kann sich in Wänden verankern und dann wie ein Bumerang zurückgeschleudert werden, um Hindernisse zu treffen, die sonst unerreichbar wären. Schließlich kannst du ein Spiegelbild des Hammers über Gegnern oder einem Schalter platzieren und es bei Bedarf als Lesegerät fallen lassen.
Lade die Waffe
Wenn du die Angriffstaste gedrückt hältst, wird die aktuell ausgerüstete Waffe aufgeladen, und wenn du dann deinen Controller bewegst, um sie zu berühren, kannst du ihre Spezialfähigkeit als Leser aktivieren. Mit dem Schwert kann Quill in Moss 2 zum Beispiel über Lücken springen, die sie mit einem normalen Sprung nie überwinden würde, und dabei Feinde auf ihrem Weg zerschneiden. Das Chakram kann sich in Wänden verankern und dann wie ein Bumerang zurückgeschleudert werden, um Hindernisse zu treffen, die sonst unerreichbar wären. Schließlich kannst du ein Spiegelbild des Hammers über Feinden oder einem Schalter platzieren und es bei Bedarf als Lesegerät abwerfen. Diese Verschmelzung von Jump’n’Run und Kampf ist wirklich interessant. Nicht nur, dass es den Kampf über das bloße Schwingen eines Schwertes hinaushebt, die Rätsel nutzen auch jede Fähigkeit kreativ, so dass du nicht einfach durchrennen und auf das Beste hoffen kannst.
Der Leser und Quill
Auch der Leser hat in Moss 2 seine eigenen Fähigkeiten, die es dir ermöglichen, mit Quill als eigenständigem Charakter in dieser Welt zu interagieren. Sie ist sich dessen voll bewusst. Während du Quill steuerst, wird dein Weg in Moss 2 oft von Rätseln blockiert, die ein direktes Eingreifen des Lesers erfordern, um weiterzukommen. Dabei kann es sich um einfache Aufgaben handeln, wie das Auslösen von Quills Spezialangriffen, oder um praktischere Aufgaben wie das Verschieben von Blöcken und das Ziehen von Gegnern auf Schalter, indem du den Gyrosensor des Dualshock-Controllers benutzt, um auf sie zu zeigen. Der Leser verfügt auch über einige neue Fähigkeiten, wie zum Beispiel das Erschaffen von kletterbaren Lianen an bestimmten Stellen oder das Ziehen von anderen über den Bildschirm, um Brücken zu erschaffen, was dir einfallsreiche neue Methoden zur Bewältigung dieser Herausforderungen bietet.
Rätsel lösen
Das Lösen von Rätseln wird auch in Moss 2 geschickt genutzt, um die Beziehung zu Quill aufzubauen. Buch 2 konzentriert sich mehr auf deine Interaktionen mit ihr, wie z. B. das Abklatschen nach einer gut erledigten Aufgabe, wenn sie so tut, als würde sie surfen, während du eine Plattform bewegst, auf der sie steht, oder wenn du sie einfach umarmst. Das ist einer der herzerwärmendsten Aspekte von Moss 2, und es ist eine emotionale Reise, die man so nicht erwartet hätte. Dass die Beziehung zwischen Quill und ihrem Leser teilweise allein durch das Leveldesign wachsen konnte, ist ein Beweis für seine Stärke.
Die Spieldauer
Allerdings fühlt sich Buch 2 in Bezug auf das Design nicht immer frisch an, da viele der neuen Mechaniken erst nach der ersten Stunde auftauchen. Zum Glück ist das Abenteuer von Moss 2 länger als sein Vorgänger. Du brauchst weniger als sechs Stunden, um Moss 2 abzuschließen, und das, ohne die Suche nach den sammelbaren Fragment-Schriftrollen völlig zu erschöpfen, die eine überzeugende Belohnung für gründliche Erkundung sind. Die Kampagne ist zwar völlig linear, aber du kannst nach Belieben zwischen den Kapiteln wechseln und zurückgehen, um verpasste Sammelobjekte zu finden, von denen einige sogar unzugänglich sind, bis du dir später die neuen Waffen gesichert hast.
Altbewährtes bringt Erfolg
Buch 2 geht keine unnötigen Risiken mit seiner bereits erfolgreichen Formel ein und entscheidet sich stattdessen für einen evolutionären Ansatz. Es handelt sich um eine reine Fortsetzung, ohne große Änderungen, die das Original ruinieren könnten, oder große Innovationen, die es stattdessen weit nach vorne bringen könnten.
Veraltete Technik
Diese Fortsetzung fühlt sich mit Moss 2 durch die veraltete Technik der PSVR verhindert an. Leider wird diese Fortsetzung auch durch die veraltete Technik der PSVR gebremst. Das Headset mag 2016 eine Offenbarung gewesen sein, aber sechs Jahre später und mit einem Nachfolger auf dem Weg, ist es extrem veraltet. Nach dem Spielen von Moss auf dem PC mit einer Oculus Rift S fühlte sich das Spiel wie ein Rückschritt in Bezug auf die Qualität der Interaktionen an. Dank der Lichtleiste dieses Controllers wird ein DualShock 4 benötigt, was bedeutet, dass es keine Möglichkeit gibt, die PS Move-Controller oder das DualSense der PS5 zu verwenden, wenn man sich für die Abwärtskompatibilität entschieden hat. Die DualShock-Steuerung fühlt sich gut an, wenn man Quill durch die Levels bewegt, aber die direkte Einmischung als Leser ist eine andere Sache.
Fehlende Immersion
Bei der Verwendung des DualShock fehlt in Moss 2 die Immersion, die eine vollständige Bewegungssteuerung bietet, die für VR so wichtig ist. Das ist etwas, was die PS Move-Controller zugegebenermaßen nicht mehr so gut können, selbst wenn sie verfügbar wären. Das Sichtfeld der PlayStation-Kamera erwies sich als einschränkend, da weiter entfernte Objekte nicht immer genau erfasst werden können. Das ist ein seltenes, aber frustrierendes Problem, wenn es auftritt. Sie ist zwar immer noch funktional, aber ich konnte mich des Eindrucks nicht erwehren, dass Book 2 gelegentlich Kompromisse eingehen musste, um diese Einschränkungen zu umgehen. Hoffentlich geht die PSVR-Exklusivität bald zu Ende, so wie es beim ersten Moss der Fall war.
Liebe zum Detail
Buch 2 fühlt sich ausgefeilt an und Polyarc hat trotz der Einschränkungen viel Detailarbeit in diese Welt gesteckt, die ihre Geschichte durch eine Mischung aus Momenten im Spiel und Zwischensequenzen erzählt, die du in deinem eigenen Tempo durchblättern kannst. Wie schon zuvor ist Moss‘ hörbuchähnlicher Ansatz bei der Sprachausgabe ein Vergnügen, bei dem der Erzähler andere Stimmen für andere Charaktere einsetzt, ohne dass diese erkennbar sind. Das ist ein charmanter Ansatz, der das Interesse wach hält und die Stimmung der emotionaleren Abschnitte von Buch 2 gut einfängt.
Abwechslung
Moss 2 bietet auch mehr Abwechslung, sowohl thematisch als auch in der Gestaltung. Jede Welt, die Sie erforschen können, ist sehr detailliert und wunderbar farbenfroh. Dabei wird das Gameplay in der dritten Person voll ausgenutzt, um die Levels mit einer 360-Grad-Ansicht zu erkunden. Das ist etwas, das man in einem Nicht-VR-Spiel nicht so leicht nachmachen kann, und Polyarc ermutigt einen, sich von der Couch zu erheben, um mit dem VR-Headset auf die Suche nach versteckten Geheimnissen zu gehen. Meistens lohnt es sich, für die gefundenen Gegenstände aufzustehen.
Fazit
Moss: Book 2 ist eine vorbildliche Fortsetzung, die noch mehr von dem bietet, was an ihrem Vorgänger so beliebt war. Das Spiel baut mit neuen Waffen, cleveren Rätseln und einer lebendigen Märchenwelt auf dem Original auf und ist auch vier Jahre später noch unterhaltsam, auch wenn keine der Ergänzungen wirklich etwas Neues bietet. Die ausschließliche Verfügbarkeit von Moss 2 auf der PSVR mit ihrer inzwischen merklich veralteten Technik ist eher hinderlich als alles andere. Hoffentlich schafft es das Game in den kommenden Monaten den Sprung auf den PC oder Meta Quest, wie es das erste Moss schließlich tat. Aber auch mit einem Dualshock 4 in der Hand kann man eine wunderbare Zeit in dieser Welt verbringen und man darf gespannt sein, was Polyarc als nächstes macht.
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