Die Menschheit steht am Abgrund – und nur ein ungewöhnlicher Held kann sie retten. In Knack übernimmst du die Kontrolle über ein Wesen, das sich aus uralten Relikten zusammensetzt. Mit jedem Relikt wächst es. Was als unscheinbare Kugel beginnt, wird zum gigantischen Zerstörer. Dich erwartet ein actionreiches Abenteuer mit klassischen Jump’n’Run-Elementen und überraschend fordernden Kämpfen.

Knack – der wandelbare Held
Knack ist kein typischer Actionheld. Er entsteht aus einem leuchtenden Reliktherz, um das sich hunderte antike Fragmente zu einem lebendigen Körper formen. Diese Relikte machen ihn nicht nur lebendig, sondern verleihen ihm auch immense Stärke. Je mehr er aufsammelt, desto größer und mächtiger wird er – vom kleinen Knirps bis hin zum haushohen Koloss. Seine Gestalt verändert sich dynamisch, je nachdem, welche Materialien er aufnimmt, ob z. B. Metall oder Eis. Trotz seiner stummen Art zeigt Knack eine klare Persönlichkeit: mutig, entschlossen und mit einem feinen Gespür für das Gute. In einer Welt, die am Abgrund steht, ist er mehr als nur ein Werkzeug – er ist Hoffnung in Reliktform.
Krieg zwischen Kobolden und Menschen
Kobolde und Menschen bekriegen sich seit Generationen. Doch eines Tages greifen die Kobolde plötzlich mit modernen Panzern an. Der angesehene Forscher Doktor Vargas stellt ein Team zusammen, um die Ursache zu ergründen. Mit dabei: der Abenteurer Ryder, der Robotik-Mogul Victor, seine Assistentin Katrina, der junge Lucas – und Knack.
Knack ist kein gewöhnlicher Held. Er besteht aus leuchtenden Artefakten, den sogenannten Relikten. Diese mystischen Teile formen seinen Körper und steigern seine Kraft.
Relikte, Kämpfe, Abenteuer
Du steuerst Knack durch lineare Level. Um stärker zu werden, sammelst du Relikte ein. Holz, Metall und Eis erhöhen deine Lebensenergie, beeinflussen aber nicht deine Größe – die bestimmen die Entwickler in bestimmten Abschnitten selbst. Dynamisches Wachstum? Fehlanzeige. Dafür gibt es mächtige Spezialangriffe, sobald du drei Sonnensteine gesammelt hast. Dann regnet es Zerstörung.

Die Kobolde
Die Kobolde sind in Knack weit mehr als nur primitive Feinde. Anfangs wirken sie wie typische Fantasy-Gegner mit Keulen und Speeren, doch schnell zeigt sich ihre wahre Bedrohung: Sie verfügen über hochentwickelte Technologie, bauen Panzer, Maschinen und komplexe Waffen. Ihre plötzliche Aufrüstung stellt das Machtgleichgewicht zwischen Menschen und Kobolden völlig auf den Kopf. Angeführt von strategisch denkenden Anführern agieren sie in organisierten Truppenverbänden, nutzen Deckung, greifen im richtigen Moment an und stellen eine ernstzunehmende Gefahr dar. Diese Entwicklung macht sie nicht nur zu spannenden Gegnern, sondern auch zum zentralen Element der Geschichte – denn hinter ihrem technologischen Fortschritt verbirgt sich ein düsteres Geheimnis.
Gameplay mit Höhen und Tiefen
Springen, zuschlagen, weitermachen. Die Steuerung ist einfach, das Gameplay recht gleichförmig. Rätsel und Sprungpassagen lockern den Ablauf etwas auf, reichen aber nicht für echte Abwechslung. Deine Gegner: Kobolde, Roboter, Fallen – und jede Gegnerart verlangt eine eigene Strategie. Das klingt spannend, führt aber durch den hohen Schwierigkeitsgrad schnell zu Frust. Vor allem, weil die Checkpoints oft schlecht gesetzt sind.
Kein Platz für Entdecker
Eine offene Welt suchst du vergeblich. Die Level folgen festen Bahnen. Abseits des Weges findest du höchstens ein paar versteckte Upgrades. Es fehlt an Freiheit und Entfaltung. Das Wachstum von Knack geschieht nicht dynamisch, sondern strikt nach Skript.
Immerhin: Der Koop-Modus bringt frischen Wind. Ein zweiter Spieler kann jederzeit einsteigen. Zu zweit machen die Kämpfe deutlich mehr Spaß.
Die Story
Die Geschichte von Knack beginnt mit einem rätselhaften Wandel: Die einst rückständigen Kobolde tauchen plötzlich mit fortschrittlicher Kriegsmaschinerie auf. Um der Sache auf den Grund zu gehen, stellt der Wissenschaftler Doktor Vargas ein Expeditionsteam zusammen – darunter der draufgängerische Ryder, der machtgierige Industrielle Victor, dessen clevere Assistentin Katrina und der junge Lucas. Im Zentrum steht jedoch Knack, ein Reliktwesen mit einzigartigen Fähigkeiten. Gemeinsam deckt das Team eine Verschwörung auf, die weit über den Konflikt mit den Kobolden hinausgeht. Die Story verläuft geradlinig und bleibt größtenteils vorhersehbar, punktet aber durch ihre charmanten Charaktere und die kindgerechte Aufmachung. Wer eine tiefgründige Handlung sucht, wird hier nicht fündig – doch als familienfreundliches Abenteuer erfüllt sie ihren Zweck.
Präsentation: Starkes Design mit Schwächen
Optisch punktet Knack mit schön gestalteten Comic-Umgebungen. Die Außenbereiche wirken detailreich, Innenlevel eher karg. Knacks Animationen sind gelungen, die Gegner abwechslungsreich. Soundtechnisch gibt’s Licht und Schatten: Die Musik dudelt eher belanglos dahin, doch die deutsche Sprachausgabe überzeugt. Bei zu viel Action auf dem Bildschirm gerät die Technik allerdings ins Schwitzen – spürbare Framerate-Einbrüche trüben das Bild.
Grafik
Knack präsentiert eine bunte, comichafte Welt, die mit viel Liebe zum Detail gestaltet wurde. Besonders die Außenareale überzeugen durch klare Strukturen, lebendige Farben und abwechslungsreiche Umgebungen. Ob verschneite Berge, dichte Dschungel oder futuristische Anlagen – jede Kulisse ist visuell stimmig umgesetzt. Der Star bleibt dabei Knack selbst: Seine Relikt-Transformationen sehen beeindruckend aus, besonders wenn er sich während der Kämpfe in Echtzeit zusammensetzt oder zerfällt. In den Innenbereichen fehlt es allerdings etwas an Texturvielfalt, was die visuelle Abwechslung einschränkt.
Sound
Der Soundtrack begleitet das Spiel zurückhaltend, bleibt aber nicht im Gedächtnis. Die musikalische Untermalung erfüllt ihren Zweck, ohne zu stören, wirkt aber stellenweise zu eintönig. Ganz anders die Sprachausgabe: Die deutsche Synchronisation ist hochwertig, glaubwürdig und passend zu den Figuren. Knack selbst spricht nicht, aber sein Charakter kommt durch Mimik und Körpersprache dennoch gut zur Geltung. Die Soundeffekte bei Kämpfen und Transformationen sind sauber umgesetzt, tragen aber ebenfalls nicht viel zur Atmosphäre bei.
Relikte
Relikte sind das Herzstück von Knacks Existenz. Sie treiben nicht nur die Geschichte voran, sondern sind auch spielerisch entscheidend. Diese antiken Artefakte bilden Knacks Körper und verleihen ihm Stärke, Masse und Ausdauer. Je mehr Relikte du sammelst, desto größer und robuster wird Knack. Neben den Standard-Relikten findest du auch Sonnensteine, mit denen du mächtige Spezialangriffe auslöst. Andere Materialien wie Metall, Eis oder Holz beeinflussen Knacks Erscheinung und Fähigkeiten – allerdings oft nur optisch oder mit minimaler Auswirkung auf das Gameplay.
Gegner
Die Gegnerwelt in Knack ist vielfältig, fordert aber deine Geduld. Kobolde mit Hightech-Waffen, schwer gepanzerte Roboter und fliegende Maschinen warten in jedem Level auf dich. Jeder Gegnertyp hat eigene Angriffsmuster, was taktisches Vorgehen verlangt. Einfaches Button-Mashing bringt dich hier nicht weit. Besonders in höheren Schwierigkeitsgraden ist schnelles Lernen gefragt, sonst heißt es: Game Over. Die Herausforderung ist willkommen, kann durch die schlecht gesetzten Checkpoints aber schnell frustrieren. Die Bosskämpfe stechen heraus, bleiben aber meist klassisch inszeniert.
Koop-Modus
Der Koop-Modus von Knack bringt frischen Schwung ins Spiel. Ein zweiter Spieler kann jederzeit einsteigen und übernimmt die Kontrolle über einen goldenen Robo-Knack. Dieser Begleiter ist kleiner, aber äußerst nützlich: Er kann Relikte sammeln, Gegner bekämpfen und dem Hauptspieler im Kampf zur Seite stehen. Besonders für jüngere oder weniger erfahrene Spieler bietet der Modus eine gute Möglichkeit, aktiv am Spiel teilzunehmen, ohne überfordert zu werden. Die Kämpfe wirken im Team dynamischer, und manche Abschnitte lassen sich gemeinsam leichter bewältigen. Zwar bleibt der zweite Spieler eher unterstützend, doch der Koop-Modus sorgt für deutlich mehr Spielspaß – vor allem, wenn du nicht alleine durch die linearen Levels ziehen willst.
Die Steuerung
Die Steuerung von Knack ist einfach gehalten und schnell verinnerlicht. Du bewegst Knack mit dem linken Stick, springst mit einer Taste und greifst mit gezielten Schlägen an. Spezialattacken löst du per Tastenkombination aus, sobald du genug Sonnensteine gesammelt hast. Die Eingaben reagieren direkt, die Bewegungen fühlen sich präzise an. Auch Sprungpassagen und Ausweichmanöver gehen flüssig von der Hand. Was auf den ersten Blick angenehm einsteigerfreundlich wirkt, offenbart im späteren Spielverlauf jedoch wenig Tiefe. Neue Fähigkeiten oder erweiterte Kombos fehlen. So bleibt das Steuerungsschema zwar zugänglich, nutzt sich aber bei längerer Spielzeit merklich ab.
Fähigkeitensystem
Knack bietet ein überschaubares Fähigkeitensystem, das sich stark auf Sonnensteine stützt. Hast du drei dieser leuchtenden Kristalle gesammelt, schaltest du einen von drei Spezialangriffen frei, mit denen du Gegnergruppen oder besonders starke Feinde auf einen Schlag ausschaltest. Darüber hinaus gibt es keine klassische Skill-Entwicklung. Neue Angriffe oder Techniken schaltest du nicht durch Erfahrungspunkte oder Talentbäume frei, sondern bleibst auf deine Grundfähigkeiten beschränkt. Dadurch bleibt das Kampfsystem zwar klar strukturiert, lässt aber wenig Raum für Individualisierung oder spielerischen Fortschritt.
Sammelbare Relikte
Im Laufe des Spiels findest du verschiedene Relikte, die Knack stärker machen. Die wichtigsten sind die Standardrelikte, die seine Größe und Schlagkraft direkt beeinflussen. Je mehr davon du aufsammelst, desto gewaltiger wächst Knack – vom handlichen Hünen zum haushohen Koloss. Zusätzlich kannst du auch Materialien wie Holz, Eis oder Metall einsammeln, die Knack äußerlich verändern und ihm mehr Lebenspunkte verleihen. In versteckten Truhen findest du darüber hinaus Reliktteile, mit denen sich Gadgets zusammensetzen lassen. Diese verleihen passive Boni wie verbesserte Heilung, schnellere Sonnensteinaufladung oder mehr Angriffskraft – wenn du es schaffst, alle Teile eines Sets zu finden.
Fazit: Viel Potenzial, aber nicht ganz genutzt
Knack bietet solide Action für zwischendurch, bleibt aber hinter seinem Potenzial zurück. Die lineare Struktur, das monotone Gameplay und die fehlende Flexibilität beim Charakterwachstum bremsen den Spielspaß. Die Grafik, der Koop-Modus und die professionelle Vertonung retten einiges. Wer einfache Prügeleien mag und über Frustmomente hinwegsehen kann, darf zugreifen. Für Kinder ist der Schwierigkeitsgrad jedoch zu knackig.
Originally posted 2018-05-17 08:47:46.